1923 – 1935: Vereinsgründung und Verbot durch das NS-Regime
Erste Sportvereine im heutigen Sinne entstanden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Zuge der immer mehr fortschreitenden Industrialisierung wurde auch bald erkannt, dass einseitige Arbeitsbelastung nicht benötigte Muskelgruppen verkümmern lässt und damit zu gesundheitlichen Schäden führt. So kam also die ursprüngliche Motivation zum Sporttreiben aus dem Streben nach einem gesunden Körper. Zur regelrechten Massenbewegung wurde Sport aber erst in der Zeit der Weimarer Republik. In diesen Zeitraum fällt auch die Gründung unserer DJK. Am 1. Mai 1923 kamen einige Männer der katholischen Kirchengemeinde Eibach zusammen und riefen einen Sportverein unter dem Dachverband der katholischen „Deutschen Jugendkraft “ ins Leben: unsere DJK war geboren. Erst knapp ein Jahr vorher wurde Eibach nach Nürnberg eingemeindet und war mit ca. 3000 Bewohnern ein noch recht unbedeutender Stadtteil.
Bereits die ersten Jahre waren mit großen Opfern und viel Arbeit und Mühen verbunden. Auf dem Platz hinter der damals noch kleinen katholischen Kirche St. Willibald (am Standort der heutigen Kirche St. Walburga) wurde in Eigenarbeit der Mitglieder ein Sportplatz angelegt. Fußball und Turnen waren die beiden Sportarten, die die ersten Jahre der DJK bestimmten. Und auch das Turnen fand damals im Freien statt. Eine Turnhalle hatten die jungen Männer nicht zur Verfügung. Trotzdem konnten in beiden Sportarten durchaus beachtliche Erfolge erzielt werden. Versammlungen und Feiern mussten allerdings unter freiem Himmel oder in umliegenden Gasthäusern stattfinden. Eine echte Pionierzeit also.
Unter der Führung vom ersten Vorstand der DJK – Max Schiebe! – und dem H.H. Stadtpfarrer Dionys Mayer wurde auch das gesellige Leben gefördert und neben dem Sport auch zusammen gewandert und Theater gespielt. So trug auch das kleine, 1928 errichtete Jugendheim, das fortan von den Turnern genutzt werden konnte, zum Aufschwung des stetig wachsenden Vereins bei. Abrupt beendet wurde dieser Aufschwung durch die Machthaber des NS Regimes: 1935 wurde der DJK-Verband (und mit ihm alle DJK-Vereine) als katholische Organisation verboten. Für die DJK ging damit auch der Verlust des Sportplatzes, der an einen Bauern abgegeben werden musste, einher. Der Zweite Weltkrieg tat ein Übriges, indem er die Menschen in alle Winkel zerstreute und viele Mitglieder nicht mehr heimkommen ließ.
1947 – 1963: Wiedererstarken und Umzugsstress
Trotz der großen Not der Nachkriegsjahre brach sich das Bedürfnis der Eibacher, wieder Sport zu treiben, nach und nach Bahn. Auch ein gewisses Gefühl der Verpflichtung, das begonnene Werk im Sinne der Gründer fort zuführen und weiter auszubauen, führte kaum zwei Jahre nach Ende des Krieges wieder einige Männer der Gemeinde zusammen und so wurde die Vereinstätigkeit 1947 wieder aufgenommen. Wieder war H.H. Stadtpfarrer
Dionys Mayer tatkräftig dabei und stellte den wiedererlangten Platz hinter der Kirche erneut zur Verfügung. Inzwischen zu einer bloßen Wiese verkommen, musste in vielen Arbeitsstunden erneut von Hand ein neuer Sportplatz angelegt werden. Als einzige Sportart wurde Fußball betrieben und bis zur Eingliederung in den Bayerischen Landessportverband (BLSV) 1951 konnte dreimal die DJK-Bezirksmeisterschaft errungen werden.
Die Zahl von ca. 50 Mitgliedern von 1947, die in einer Jugend- und zwei Vollmannschaften ihrem Sport nachgingen, wuchs stetig an. Ebenso allerdings auch die Bautätigkeit in Eibach, so dass ein Umzug erforderlich wurde, da auf dem bisherigen Sportplatz die neue Kirche gebaut werden sollte. Nach einem kurzen Gastspiel auf dem Gelände von Eibach 08 (dem Vorgänger unseres Nachbarvereins TSV Südwest) konnte 1952 ein neues Gelände an der Ecke Jägerstraße/Merkendorfer Straße gepachtet werden. Und wieder hieß es: selber Hand anlegen, denn das Gelände war ein Acker. Wieder wurde in mühevoller Arbeit ein Sportplatz angelegt, zudem Umkleide- und Waschräume. Die Verhältnisse waren jedoch dementsprechend bescheiden. Neben vielen weiteren Umständen musste das benötigte Wasser vom Anschluss eines benachbarten Hauses abgeleitet werden. Trotzdem ließen sich die DJK‘ ler nicht unterkriegen und brachen auch zu ersten, größeren Vereinsfahrten auf. Diese Gepflogenheit wurde bis in die 90er Jahre fortgesetzt mit Pfingstfahrten bis nach Spanien, Italien und Ungarn.
Doch auch mit dem neuen Gelände sollte die unendliche Reise der DJK auf der Suche nach einer endgültigen Bleibe noch nicht zu Ende sein. Die fortschreitende Besiedlung Eibachs zwang die DJK erneut zum Umzug.
Nach sieben Jahren voller zäher Verhandlungen mit dem Stadtrat und dem Forstamt konnte 1963 endlich das neue Gelände eingeweiht werden und so zog die DJK-Gemeinschaft, die inzwischen um eine Faustball- und eine Tischtennisabteilung reicher (eine 1962 gegründete Schachabteilung hatte sich inzwischen leider wieder aufgelöst) und inzwischen auf 226 Mitglieder an gewachsen war, auf ihr heutiges Pachtgelände an der damals noch nicht existierenden Pommernstraße.
Zwei Fußballfelder, ein Faustballfeld sowie ein kleines Gebäude mit sanitären Anlagen und einem kleinen Vereinsheim – das inzwischen legendäre „Hüttla“ – wurden zum großen Teil wieder in Eigenleistung erstellt und passend zum 40jährigen Jubiläum eingeweiht. So konnte die DJK durch die Unterstützung der Gemeinde – in Persona H.H. Stadtpfarrer J. Mayer – mit der sogenannten „Waldsportanlage“ endlich ein angemessenes zu Hause ihr Eigen nennen. Die Gedanken an die Mühen, die es die Jahre zuvor gemacht hatte, das Sumpfgelände in der Nähe des Eibacher Bahnhofs trockenzulegen (es mussten nach der Rodung bis zu zwei Meter Humus abgetragen, mit ca. 4.500 Lkw-Ladungen Schotter und Schlacke der Boden angehoben und anschließend der Humus wieder aufgetragen werden), waren bald dem Stolz auf das Erarbeitete gewichen. Kein Gedanke mehr an die Probleme, die der erhöhte Grundwasserspiegel v.a. am B-Platz (dem heutigen A-Platz) bereitet hatte. Die Problematik, die die Schlagwörter „B-Platz“ und „erhöhter Grundwasserspiegel“ in die Gedanken rufen, sollte erst viel später wieder zum Thema werden.
1964 – 1981: Verein gedeiht, Gelände entzweit
Im weiteren Verlauf ging es nun sowohl mit sportlichen Erfolgen als auch mit der Mitgliederzahl bergauf. So erreichte die 1. Mannschaft 1964 im Faustball die Bayernliga Nord, die 2. Mannschaft die Bezirksliga. Auch die Tischtennisabteilung konnte durchaus Erfolge feiern, obwohl sie mit einer Holzbaracke an der jetzigen Hafenstraße (heute steht dort der katholische Kindergarten) und ganzen zwei Platten auskommen musste.
Anfang der 70er Jahre wurde bei der Mitgliederzahl erstmals die 300 über schritten. Sicherlich auch, weil sich 1971 eine Gymnastikabteilung mit einer Damen- und ein Jahr später auch einer Herrengruppe formierte.
Vielleicht ist es dem 1970 erfolgten Anbau von Kabinen- und Duschräumen am „Hüttla“ zu verdanken, dass die Fußballer 1971 mit dem erstmaligen Aufstieg in die A-Klasse (heutige Kreisliga) auch mal wieder von sich Reden machten. Leider konnte die Klasse nach dem Durchmarsch aus der C-Klasse nicht gehalten werden und so begann ein ständiges Auf und Ab, das sich bis ins nächste Jahrtausend ziehen sollte.
Nachdem einige Spieler aus privaten und beruflichen Gründen die Faustballabteilung verließen, löste diese sich leider 1972 auf. Sportfreund Ernst Reitberger, aktiver Fußballer und „Gründervater“ der Faustballer, war außerdem auch jahrelang im Vorstand und als Platzwart tätig.
Zum 50jährigen Geburtstag im Jahr 1973 gehörten der DJK bereits 358 Mitglieder an. Mit 156 Aktiven stellte auch damals bereits die Fußballabteilung die größte Sparte im Verein dar. Doch auch die Tischtennisabteilung erreichte Mitte der 70er mit insgesamt 70 Aktiven ihren bis dato höchsten Mitglieder stand.
Das Jahr 1975 hatte wieder einen schweren Schlag für die DJK parat: Es begannen die Bauarbeiten zum Schulzentrum Südwest, denen der damalige A Platz zum Opfer fiel. Ein Sportplatz, eingezwängt zwischen Schulneubau und
Kleingärten, mit einem schmalen Zugang von der neuen Pommernstraße … wieder standen die Mitglieder vor einem Platzproblem. Es dauerte einige Zeit, bis aus dem Frust über die neuerliche Enteignung wieder positive Impulse hervorkamen. So wurde die neue Schulsporthalle zur Erweiterung des Sportangebots der DJK genutzt: Es entstehen 1977 /78 je eine Damenmannschaft im Tischtennis und Handball sowie eine Turngruppe für Kinder; die Tischtennis-Jugend steigt 1979 in die höchste Klasse, die Mittelfrankenliga, auf. Außerdem wird der Bau des Vereinsheims beschlossen. Bis zur Fertigstellung war allerdings noch ein langer, steiniger Weg zu beschreiten, gepflastert mit Papierkriegen, Behördengängen, Bittstellungen und wiederum einer gehörigen Portion Eigenleistung. Zudem wäre der Bau aufgrund der wegen des hohen Grundwasserspiegels nötigen Spezialbodenplatte und Hebeanlage ohne die finanzielle Unterstützung der Diözese Eichstätt und der Pfarrei St. Walburga sicherlich gescheitert.
1982 – 1998: Vom eigenen Heim bis zum stolzen 75er
Nun war endlich eine angemessene Heimstatt für die inzwischen um eine Theatergruppe, die bis heute auf der Kultbühne im katholischen Pfarrsaal mit großem Erfolg jährlich Zuschauer von nah und fern zum Lachen bringt, und eine Blaskapelle angewachsene DJK errichtet. Mit einem großen Fest wurde das Vereinsheim im Mai 1982 eingeweiht. Leider musste man noch im selben Jahr des langjährigen Aktiven, Vorsitzenden, Ehrenvorsitzenden und einem der letzten Gründungsmitglieder des Vereins, Gustl Drescher, Abschied nehmen. Nach ihm wurde der „Gustl-Drescher-Teller“ benannt, eine Auszeichnung, die für herausragende Leistungen im Verein vergeben wurde.
1983 konnte dann mit 673 Mitgliedern das 60jährige Jubiläum gefeiert werden.
Mitte der 80er Jahre stiegen die Tischtennis-Herren in die 1. Bezirksliga auf. Ende der 80er Jahre konnte erstmals wieder das Sportangebot im Verein erweitert werden: eine Fitnessabteilung bereicherte das Angebot für die Frauen. Leider musste sich die Blaskapelle nach acht Jahren Zugehörigkeit mangels genügend Musikern auflösen.
Mit Hilfe vieler freiwilliger Arbeitsstunden und Spenden unter der Führung der SPD war es 1991 möglich, einen Spielplatz hinter dem Vereinsheim zu errichten. Der Trend Anfang der 90er war eindeutig positiv: Die Handball Herren wurden 1992 Stadtmeister. Im gleichen Jahr stieg die DJK mit einer Herzsportgruppe in den Gesundheitssport ein, dessen Angebot zwei Jahre später noch um Wirbelsäulengymnastik erweitert wurde. Die Gymnastikabteilung startete bereits 1990 ein Angebot speziell für Senioren ab 60 Jahren.
Zum Spartenangebot gesellte sich zudem noch eine Showtanzgruppe. Im Bereich Fitness kamen Aerobic und Callanetics hinzu.
Die Mitgliederzahl stabilisierte sich im Laufe des Jahrzehnts auf über 700. Großen Anteil daran hatte die Fußballabteilung, die im Kinder- und Jugendbereich im Laufe der 90er auf weit über 150 junge Mitglieder anwuchs. Einen Erfolg feierten auch die Handball-Damen: Sie stiegen 1995 in die Bezirksliga auf.
Mit der Besetzung des Postens des Umweltreferenten fiel der DJK eine Vorreiterrolle unter Bayerns Sportvereinen zu, die mit einem TV-Beitrag des BR gewürdigt wurde. Einen weiteren Schritt in die Zukunft signalisierte die Umstellung der Buchführung und Mitgliederverwaltung auf EDV. Den bis dato sportlichen Höhepunkt schlechthin, mindestens im Bereich Fußball, stellte 1994 der Gewinn des zudem erstmals bei uns zu Hause ausgetragenen Bayernschildturniers (bayerische DJK-Meisterschaften) der B-Jugendlichen dar. Auch wurde 1994 der Bau eines Rasenspielfeldes („B-Platz“) beschlossen, der 1997 begonnen wurde. Wiederum gingen allerdings langwierige Verhandlungen voraus.
Leider gab es in den 90ern auch den Verlust zweier angesehener DJK ‚ ler zu beklagen: Anfang 1993 verstarb der langjährige Vorsitzende und Ehren vorsitzende, Alfred Juretzko. Völlig überraschend wurde zudem im August 1997 der ehemals aktive Fuß- und Faustballer, Vorsitzende und langjährige Fußballabteilungsleiter, Karl Kastner, aus unserer Mitte gerissen.
Mit einem fünftägigen Festprogramm wurde 1998 das 75jährige Jubiläum gefeiert. Die Mitgliederzahl stieg auf den seitdem nicht mehr übertroffenen Wert von 806.
1999 – 2013: Als moderner Verein ins neue Jahrtausend
Das alte Jahrtausend ging mit viel Arbeits- und Nervenaufwand zu Ende, damit dann im Jahr 2000 unser neuer B-Platz endlich fertiggestellt und feierlich eingeweiht werden konnte. Nun hatte man also nach langer Zeit einmal wieder zwei eigene Rasenplätze zur Verfügung. Manch einer erinnert sich beim Namen „B-Platz“ vielleicht noch an ein Spielfeld neben dem A-Platz des SV Wacker, das vermutlich sowohl mit seiner offiziellen Bezeichnung „B Platz“, als auch mit dem Euphemismus „Allwetterplatz“ und dem Begriff aus dem (vereins-)internen Sprachgebrauch – ,,Acker“ – insgesamt recht treffend beschrieben ist.
Der geneigte Leser dieser Chronik wird vielleicht schon festgestellt haben, dass entgegen der Zeilen über bisherige Umzüge oder Platzneuanlegungen diesmal nichts über Probleme beim Bau berichtet wird. Nun, dass liegt nicht etwa daran, dass es diese nicht gegeben hätte. Diesmal lagen sie v.a. darin, die Räumung des Grundstücks gegen die betroffenen Kleingärtner zu erwirken…wobei sich die Schwierigkeiten nicht so sehr im rechtlichen, denn im tatsächlichen Bereich befanden. Letztlich war dies aber alles vernachlässig barer „Kinderkram“ gegenüber den Problemen, die dem Verein der renaturierte Röthenbacher Landgraben machen sollte. Jahrelang hatte man (auch rechtlich, aber v.a. finanziell) zu kämpfen mit einem überfluteten Platz und sogar Wassereindrang im Keller des Vereinsheims! Die Kosten für Schadensbegrenzung und -beseitigung sowie für den Rechtsstreit hätten die DJK vor der letztlich gütlichen Einigung fast in den Konkurs geführt.
Nicht unerwähnt soll der Start der vereinseigenen Homepage im Jahr 2000 bleiben.
Erwähnenswert sicherlich auch der erste Auftritt einer weiblichen Fußballmannschaft der DJK im Jahr 2002.
Die Handball-Damen hingegen lösten sich nach ihrem größten, sportlichen Erfolg (Aufstieg in die Bezirksoberliga) 2005 auf.
Ein Jahr später schaffte unsere U19 im Fußball ebenfalls den Aufstieg in die Bezirksoberliga, die höchste Liga, in der jemals eine Fußballmannschaft der DJK gespielt hat.
Fast mit „beängstigend“ geringen Problemen verlief 2006 auch das bisher letzte, große Bauprojekt: Der Neubau von Umkleidekabinen mitsamt Geschäftsstelle.
Ein Jahr später waren wir zum zweiten Mal Ausrichter eines Bayernschildturnieres (UlS) im Fußball, was auch ohne eigenen Turniersieg ein Highlight für den Verein war. Den richtig großen sportlichen Erfolg gab es in diesem Jahr aber dennoch: Die Ull konnte die DJK-Bundesmeisterschaften im Hallenfußball beim Turnier in Frankenthal/Pfalz gewinnen.
Seit 2008 spielt auch unsere 1. Mannschaft im Fußball wieder in der Kreisliga, was es in dieser Kontinuität vorher auch noch nie gegeben hatte.
Im Jahr 2011 entstand eine Tanzsportabteilung, in der karnevalistischer Showtanz trainiert und auf Wettkämpfen im süddeutschen Raum zum Besten gegeben wird. Seitdem ist die DJK stolzes Mitglied im Fastnacht-Verband…
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